Interview: Zwischen Berufung und Belastung - was Pflegekräfte wirklich brauchen.

Shownotes

Deine Takeaways aus der Folge:

  • Pflegekräfte benötigen ein unterstützendes Arbeitsumfeld.
  • Mentale Gesundheit ist entscheidend für die Pflege.
  • Wertschätzung für Pflegekräfte muss gesteigert werden.
  • Gesellschaftliche Verantwortung ist wichtig für die Pflege.
  • Routinen helfen Pflegekräften, gesund zu bleiben.
  • Finanzielle Stabilität ist für Pflegekräfte essenziell.
  • Jeder Mensch hat Fähigkeiten, die er nutzen kann.
  • Selbstpriorisierung ist wichtig für Pflegekräfte.
  • Die Pflege ist eine Berufung, kein Job.
  • Die Gesellschaft muss Pflegekräfte unterstützen.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo, Sina.

00:00:02: Hallo Nadine.

00:00:03: Schön,

00:00:04: dass wir wieder da sind, oder?

00:00:06: Ja, ist immer noch aufregend.

00:00:08: Wir sehen noch irgendwie ganz am Anfang.

00:00:11: Jeden Folge ist immer wieder aufregend.

00:00:13: Ja, heute Folge drei, wieder bei Mental Gossip.

00:00:17: Was haben wir heute mitgebracht, Sina?

00:00:19: Wir sind heute nicht zu zweit, denn wir sind zu gilt.

00:00:23: Denn wir haben den Stefan eingeladen.

00:00:25: Hallo.

00:00:27: Hallo, Stefan.

00:00:29: Danke schön für die Einladung.

00:00:32: Freu

00:00:32: mich.

00:00:33: Und bei uns soll's heute gehen, was brauchen Pflegende für einen Arbeitsumfeld, um mental gesund zu bleiben?

00:00:40: Das wäre das große Thema.

00:00:42: und dazu immer Stefan eingeladen, weil da ganz viele interessante Aspekte mitbringt, von seinem Pflegebruf erzählt.

00:00:52: Und wir da einfach mal reinhören und da bestimmt ganz spannende Sachen bei sind.

00:00:56: Also heute quasi einen richtigen Pflege-Expertin, wie man würde.

00:01:02: Oh Mann, großes Wort an der Stelle.

00:01:05: Nein, auch ein großes Anliegen, glaube ich, auch von uns, Sina Garso, vor allem auch für unseren Nachwuchs an der Stelle, natürlich aber auch für Pflegekräfte, die noch aktiv am Bett stehen, wirklich zu schauen, was können wir denn von Experten lernen, die schon viel vielleicht auch durch haben in der Pflege, was braucht es um?

00:01:26: Auch heute noch am Bett zu stehen, liebe Stefan.

00:01:28: Und dann auch weitergeben zu können, was hält denn auch Pflegekräfte in Zukunft gesund?

00:01:36: Liebe Stefan, magst du von dir kurz ein bisschen was erzählen?

00:01:40: Ja,

00:01:41: gerne, gerne.

00:01:43: Ja, ich bin der Stefan.

00:01:45: Und ich bin seit.

00:01:49: Zwei tausend vier examinierte Pflegekraft und bin danach direkt auf intensiv.

00:01:56: durchgestartet auf einer großen, maximal Versorgungsintensivstation und habe das ja über mehrere Jahre gemacht.

00:02:06: Da kamen die Kinder, dann war es für mich besser in der Anästhesie zu arbeiten, habe aber trotzdem immer noch auf intensiv nebenbei gearbeitet, dann kam die Freiberuflichkeit auf, habe dort ein bisschen geschnuppert in verschiedenen Häusern auf intensiv gearbeitet.

00:02:25: Also bis heute sind es also an die dreißig verschiedene Kliniken zwischen Köln und Heiden.

00:02:34: Und seit fünf, sechs Jahren etwa bin ich nur noch in der Zeitarbeit unterwegs in verschiedenen Kliniken.

00:02:42: Man wird manchmal für maximal anderthalb Jahre gebrucht, manchmal auch nur monatelweise oder tageweise.

00:02:50: Genau.

00:02:50: Und das ist das, was ich jetzt jägerisch mache.

00:02:56: Wenn ein Zeitarbeit auf Intensivstationen arbeitet.

00:03:00: Und schon so lang waren sie weg.

00:03:04: Wir haben ja schon zusammen.

00:03:05: Genau.

00:03:06: So ist das.

00:03:09: Da bin ich natürlich interessiert, wie sich das alles so entwickelt hat bei dir.

00:03:14: Also wie so dein Blick auf die Pflege ist.

00:03:17: Ja, mit welchen Gedanken du so in deinem Berufsalltag unterwegs bist.

00:03:22: Vielleicht können wir da einfach mal so reingehen.

00:03:25: Vielleicht hast du eine kleine Situation von für uns aus den letzten Tagen, wo du sagst, ja, das könnte auch was Spannendes sein im Richtung mentale Gesundheit.

00:03:35: Eine kleine Situation.

00:03:38: Gedarbs nur kurz überlegen, Stefan.

00:03:40: Ja, okay.

00:03:41: Eine Situation aus den letzten Tagen kann ich jetzt gerade nicht wirklich aufgreifen.

00:03:51: Vielleicht, ja doch vielleicht eine Situation, die mich in dem Beruf behält, ja?

00:03:58: Ja.

00:03:58: Und war, das war mit der letzten Woche, kam ein Patient von der Notaufnahme mit einer Pneumonie.

00:04:08: Der Patient hat wirklich keine Luft mehr bekommen.

00:04:10: Er musste kurz genifft werden, also mit einer Maske beatmet werden.

00:04:16: Und wir haben den Patienten stabilisiert.

00:04:19: Und nach einer Weile, nach ein, zwei Stunden haben wir ihm was zu trinken gegeben und dann hat er einmal um den ganzen Kopf herum gegrinst und gelacht und danke gesagt.

00:04:31: Und das gab mir natürlich ein Boost.

00:04:37: Und das hat mich in dem Moment auch glücklich gemacht, das zu tun, wirklich das zu machen.

00:04:48: Ich meine, mentale Gesundheit ist ein großes Wort in der Pflege, aber diese eine Situation war eine Bestätigung dafür, dass es gut ist und richtig ist, was ich da mache.

00:05:01: Also so, das hat mich dann auch noch mal so motiviert, wisst ihr, dass ich meine.

00:05:07: Also ein kleiner Unkel, der da auch wieder zu beigetragen hat, mental überhaupt in dem Beruf stabil zu bleiben und zu wissen, ja, das ist schon ganz gut, was wir da machen.

00:05:24: Stefan, würdest du sagen, dass sich das verändert hat über die letzten Jahre hinweg?

00:05:30: Es geht ja in dem Moment auch um Dankbarkeit von unseren Pflegeempfängern an der Stelle.

00:05:36: Ist das belastender geworden für Pflegekräfte, Pflegefachkräfte an der Stelle?

00:05:42: Also, mal abgesehen, so davon, dass dieser Beruf wirklich sehr belastend ist.

00:05:50: Und ja auch unter den Umständen, dass ich das jetzt schon so lange mache, das hinterlässt natürlich Spuren.

00:06:01: Und das ist schon über die Jahre auch mit dem Alter werden.

00:06:05: Ich meine, ich bin jetzt neunvierzig.

00:06:07: Es ist schon arg belastend in manchen Situationen.

00:06:15: Und wenn man bedenkt, dass Man könnte jetzt anfangen zu philosophieren, aber die Menschen... Also wo man nur hinguckt, sind ja Dinge, Häuser, Autos, Geschäfte, alle Produkte, alles wurde von Menschen entwickelt.

00:06:35: Es wird immer nur entwickelt und sehr, sehr viel Geld gemacht im Prinzip.

00:06:43: Und die Erpflegekräfte, wir entwickeln nichts, wir helfen.

00:06:49: Wir begleiten rund um die Uhr immer, an Wochenenden, an Feiertagen.

00:06:53: Also Menschen müssen sich überhaupt keine Sorgen machen, nicht versorgt zu werden in Kliniken.

00:07:00: Wir sind immer da.

00:07:01: Und jetzt komme ich auf den Punkt.

00:07:03: Und an der Stelle hat es mich in den letzten Jahren zunehmend enttäuscht, in der Pflege einfach nicht wirklich gesehen zu werden.

00:07:15: was man da macht.

00:07:16: Also man wird gefragt, ja, was machst du beruflich?

00:07:18: Ja, ich arbeite in der Pflege und dann ist entweder das Gespräch direkt vorbei oder die Standardantwort kommt, wie zum Beispiel, das könnte ich nie machen.

00:07:29: Aber auch, genau, es gibt ja mehrere Fälle, die ich eben beschrieben habe, auch noch viel krassere Fälle, die man so erlebt im Klinikseiltag.

00:07:42: Genau, also so, mein... kann den Leuten ja auch gar nicht wirklich erklären, welche Grenzsituationen wir da manchmal erfahren.

00:07:55: Aber jetzt noch mal zu der Frage zurück.

00:07:56: Also so, ich finde es über die Jahre, über das Alter und weiser werden und finde es wirklich erschreckend, dass Pflege nicht gesehen wird.

00:08:07: Und ich finde es oftmals sehr demotivierend.

00:08:13: Weil wir machen ja auch was für Menschen.

00:08:15: Wir machen eigentlich noch viel wertvolleres als ein neues iPhone entwickeln.

00:08:26: Also wenn Mensch krank ist oder zu einem Notfall wird nach einem Autounfall, die Menschen erfahren, was Pflege oder medizinische Versorgung überhaupt ist.

00:08:43: aber leider auch irgendwie ein bisschen zu spät.

00:08:47: Und das ist für mich das Traurige in diesem Beruf.

00:08:53: Ich habe das auch, ich glaube ich, in unserer ersten Folge Sina Arnastichner hat.

00:08:57: In der zweiten sind wir auch da drauf schon mal gekommen.

00:08:59: Deswegen ist es schön, dass du das jetzt auch so sagst, Stefan, weil genau das ist das, was muss man immer erst erfahren, um dankbar sein zu können für Dinge.

00:09:09: Und das ist immer sowas, was mich auch als ja jetzt langjährig auch in dem Bereich der Pflege so ein bisschen ärgert.

00:09:15: Also müssen wir immer erst in Situationen kommen, um Dinge schätzen zu können.

00:09:19: Ich glaube, so habe ich es genannt.

00:09:22: da an der Stelle ja vielleicht auch gar nicht so jetzt bei uns.

00:09:26: Was können wir als Pflegekraft für unsere mentale Gesundheit tun, sondern auch wieder vielleicht auch mal zu sagen, was kann gesellschaftlich getan werden, um auch für die mentale Gesundheit unserer Pflegekräfte, wie du sagst, es ist immer irgendjemand da.

00:09:42: Natürlich haben sich die Strukturen auch verändert.

00:09:45: dass es ja lückenhafter geworden ist im Zuge der Ressourcenknappheit an der Stelle.

00:09:51: Aber dennoch, wie du sagst, es ist immer jemand da, es kommt jemand an der Stelle.

00:09:57: Also auch da, in dem Zuge gesellschaftlich muss sich was ändern, Pflege muss wertgeschätzt werden, muss gesehen werden.

00:10:05: Deswegen haben wir ja so Interviews wie heute.

00:10:10: Ich möchte auch noch mal was dazu sagen.

00:10:13: dieses Wertschätzen auch, also was ich so auch eine Erfahrung jetzt gemacht habe, wo ich selber als Besucherin im Krankenhaus war und genau bei meinem Vater halt mithäufen habe und nicht offiziell gemacht habe, dass ich aus der Pflege komme und trotzdem diese Wertschätzung.

00:10:32: irgendwie ist die schon da und man kennt sich auch so ein bisschen untereinander, also Unterpflegenden war das zum Beispiel so, dass ich oft angesprochen würde.

00:10:41: Ja, sie haben doch aber auch was mit Pflege zu tun.

00:10:44: Also sie kommen doch auch daher alleine von meiner

00:10:46: Art und wie

00:10:47: ich, wie ich da im Umgang war.

00:10:50: Und da dachte ich so, okay, und das ist ja eigentlich auch da.

00:10:53: Also pflegende Unter sich wissen schon den Wert zu schätzen und erkennen auch andere, wenn es nicht offiziell ist zum Beispiel, was ich ganz schön fand und.

00:11:03: Alle, die im Krankenhaus schon mal waren, die Patienten waren und die Kontakt hatten.

00:11:07: Ich glaube, alle die würden ja unterschreiben, was den Wert der Pflege ausmacht.

00:11:12: Also die gehen ja da völlig mit.

00:11:15: Und das finde ich auch total schön.

00:11:17: Auch zu spät, denke ich auch in vielen Fällen, das müsste viel früher sichtbar sein.

00:11:22: Aber die schon mal Kontakt zur Pflege hatten, deren Bild hat sich immer geändert.

00:11:27: Und das ist ja eine Ressource, die ich da auf jeden Fall drin sehe.

00:11:31: Also es geht ja was in die richtige Richtung.

00:11:34: Genau.

00:11:36: Ich denke, man könnte sehr, sehr viel mehr tun für Pflegekräfte.

00:11:45: Ich würde sogar so weit gehen und vielleicht gibt es jetzt ein Shitstorm für mich, aber ich würde sogar sagen, dass die Pflegescheibe amtet werden sollte.

00:11:57: Also wenn ich sehe, So ein Finanzbeamter, der tut ja auch etwas für Menschen.

00:12:07: Und wir machen es auch mit all dem, was ich vorhin schon beschrieben habe.

00:12:14: Also wir sind ganz besondere Menschen und wir tun was für Menschen, wir tun was für deren Gesundheit oder bis hin zur Rettung oder Sterbebekeitung.

00:12:28: Ich finde, dass Pflege das Doppelte verdienen sollte.

00:12:36: Das klingt jetzt vorutopisch.

00:12:38: Man müsste ganz, ganz viel verändern.

00:12:42: Aber Pflegekräfte sind ganz, ganz besondere Menschen.

00:12:48: Kann nicht jeder, das darf auch nicht jeder.

00:12:51: Und es muss wesentlich mehr besser horneriert werden.

00:12:58: Pflegekräfte ihre Familien gut ernähren können, damit sie gut leben können.

00:13:04: Und das würde auch einen großen Teil dazu beitragen, mental stabil und größerum zu bleiben.

00:13:10: Ich weiß, dass da die Meinungen auseinandergehen, aber ich möchte das so für mich gerne einfach stehen lassen.

00:13:17: Ich glaube, dass da gehen auch ganz viele mit dir, Stefan, dass auch da monetär bzw.

00:13:23: systemisch sich Dinge ändern.

00:13:25: Müssten an der Stelle, und man da auch, ja, ich sag's immer, bei den großen Entscheidern auch noch mal, glaub ich, so der Moment kommen müsste, hey, wow, wir müssen wirklich was

00:13:34: tun.

00:13:35: Aber,

00:13:35: lieber Stefan, was können wir denn jetzt im Kleinen tun, ohne dass wir schon so groß Systemes denken?

00:13:41: Wollen wir da mal hinschauen?

00:13:45: Ja, also man kann sehr, sehr viel tun.

00:13:47: Wie ich schon erwähnte, ich bin in vielen Kliniken unterwegs.

00:13:51: Im Moment bin ich in einer Klinik, da kommt ... Einmal die Woche eine Fitnesscoachin auf die Station mit einer Plutus Box und es gibt die bewegte Pause.

00:14:03: Das ist wirklich eine Kleinigkeit, aber das hat mich so was von überreicht.

00:14:07: Und dann haben wir wirklich alle mitgemacht.

00:14:09: Ärzte, Pflegekräfte, Bewegungsübungen, es wurde gelacht.

00:14:14: Und das hat in diesem Frühdienst so BAM alles verändert.

00:14:19: Das war ich glaube so zehn halb elf sowas.

00:14:23: Es war sehr viel zu tun, aber man lässt halt trotzdem gerade mal alles stehen und liegen und macht die bewegte Pause.

00:14:29: Finde ich wirklich fabelhaft, finde ich sehr gut.

00:14:35: Das ist was.

00:14:36: Freie Dienstplangestaltung, ne?

00:14:38: Also so, es gibt ja... gibt ohnehin schon sehr viele eileinerziehende Menschen, aber in der Pflege habe ich so den Eindruck, das war das viele, dass man... Arbeitsmodelle schafft, um diesen Menschen halt entgegenzukommen, damit sie sich den Beruf leisten können, weil ein Frühdienst beginnt um sechs Uhr, welcher Kindergarten startet um sechs Uhr und wer will seine Kinder um sechs Uhr in den Kindergarten bringen?

00:15:08: Nein, das sind halt auch solche Dinge, Dienstplangestaltung, es gibt verschiedene Kliniken, bieten ein Jobbike, sowas.

00:15:20: Ich hab auch von einer Klinik gehört, die Mitarbeiter kriegen Dienstwägen.

00:15:27: Also Autos, die sie privat nutzen können.

00:15:29: Oder Tankkarten, was ja auch in der Zeitarbeit oftmals üblich ist, dass man im Dienstwagen oder eine Tankkarte hat.

00:15:37: Das macht die Zeitarbeit attraktiver, aber auch generell die Arbeit.

00:15:45: Also wenn ein Arbeitgeber dir ein... eine Tankkarte gibt oder eine Spendet-Kart, so was.

00:15:53: Das sind so die kleinen Benefits, die ich besonders total wertvoll finde, mit denen man der Pflege entgegenkommen kann.

00:16:08: Also es

00:16:08: klingt total spannend und danke auf diesen ganzen Einblicke, was jetzt alles möglich ist.

00:16:13: und ich bin selber ein bisschen überrascht.

00:16:15: Was gibt es für Angebote?

00:16:16: Ist ja richtig toll.

00:16:18: Da hab ich was getan.

00:16:20: Aber das sind so kleine Baby-Schritschen, die die Kliniken gerade machen oder was sie sich auch erlauben können.

00:16:28: Aber in manchen Kliniken geht es auch genau in die andere Richtung.

00:16:33: Also so, das findet dann eher eine Regression stark.

00:16:40: Also es geht eher nach hinten, geht wieder zurück.

00:16:45: Mit zwölf Stunden Diensten und du musst aber.

00:16:49: aus dem Urlaub rausgerufen werden.

00:16:52: Ja, also so ist es nicht alles toll.

00:16:56: Aber wenige Kliniken haben ganz tolle Ansätze, sag ich mal.

00:17:03: Und da geht es ja quasi in zwei Richtungen.

00:17:06: Also in eine positive Richtung entwickelt sich es gut, aber auch in die negative.

00:17:10: Und wo finde ich, dass ich selbst wieder ist irgendwie so ein bisschen die Frage im Pflegealltag.

00:17:16: Also machen wir jetzt eine bewegte Pause.

00:17:19: Wie ganz toll ist und man soll tanzen und wieder gute Gefühle bekommen und im gleichen Atemzug bekommt man gesagt, jetzt sind die Dienste auf zwölf Stunden erhöht.

00:17:29: Ich glaube, das ist auch so ein bisschen so ein kleines Dilemma, was man da im Alltag erlebt, oder?

00:17:35: Es ist auf jeden Fall klar.

00:17:37: Was hält dich, Stefan, in genau diesen Dilemmater-Situationen gesund?

00:17:42: Was hält dich mental gesund?

00:17:44: Wir haben ja hier, ich habe es ja vorhin eingangs so gesagt, einen Experten und du bringst ganz, ganz, ganz, ganz viel mit.

00:17:49: Was hält dich gesund, genau in diesen Situationen?

00:17:53: Ich möchte auch noch mal ein bisschen weiter ausholen.

00:17:55: Stopped

00:17:56: to Girling.

00:17:57: Ja.

00:17:59: Und zwar habe ich vor zehn Jahren, steckte ich selber in der Krise fest und war damals auch schon wirklich enttäuscht von meinem damaligen Arbeitgeber und ich habe nach einem Plan B gesucht.

00:18:13: Bei mir war es so, dass ich schon immer Musik gemacht habe und mich dann informiert und habe dann entschieden eine musiktherapeutische Ausbildung zu machen und das dann vielleicht mit der Pflege so zu... verbinden.

00:18:30: Und das hat mir halt sehr, sehr viel gegeben und hat mir die Augen geöffnet, auch außer der Pflege so tätig zu werden.

00:18:42: Wie gesagt, hatte ich diese Ausbildung gemacht, hatte dann auch, hatte mich dann auch selbstständig gemacht, damit ich nie außer Pflege so rausgegangen, weil der finanzielle Aspekt war.

00:18:58: mit schwingt.

00:19:00: Aber ich habe geguckt, wo sind meine Interessen?

00:19:05: Was kann ich noch außerhalb der Pflege machen?

00:19:07: Was mich motiviert?

00:19:11: Was mich mental fit und stabil hält?

00:19:14: Und das war bei mir die Musik.

00:19:18: Ich weiß von anderen Pflegekräften, also ich weiß von einer Schwester, die ist Tanztherapeutin geworden.

00:19:24: Die macht das nebenbei.

00:19:27: Ich glaube, dass jeder Mensch schon auch andere Interessen hat außer der Pflege, sei es Kunst, sei es weiß ich nicht, oder auch Musik oder ich kenne auch der eine Pflegekraft, der ist ein ganz interessanter Typ, der hat das Lyrica, der hat Gedichtspende geschrieben und der verkauft die auch ganz gut.

00:19:58: Ich finde das total spannend.

00:20:02: Für mich gibt es nicht nur die Pflege.

00:20:05: Es gibt so viele andere Fähigkeiten, die in mir schlummern.

00:20:14: Und ich bin davon überzeugt, dass viele Fähigkeiten... Also, dass in jedem irgendwelche Fähigkeiten schlummern.

00:20:22: Wir waren alle mal Kinder und haben gemalt, haben gespielt und... in Spiel unsere Stärken und Fähigkeiten erkannt.

00:20:33: Warum sollten das Erwachsene nicht auch tun?

00:20:37: Also irgendwas wird es schon geben oder Leidenschaften zu etwas.

00:20:43: Also wirklich in dem Moment, Stefan, was dich da so raushört zu sagen.

00:20:48: Pflege ist deine Berufung, aber es gibt auch für dich, du musst dir noch was anderes suchen, weil Pflege eben so hoch komplex und so herausfordernd geworden ist, um dann in dem Bereich auch bleiben zu können.

00:21:01: Und ich glaube, das ist ja auch das, was wir vor allem hier heute auch mit dem Interview mit dir auch transparent machen wollen, zu sagen, hey, um in diesem herausfordernden und komplexen Beruf gesund zu bleiben, ist es natürlich auch wichtig.

00:21:15: Inseln zu haben, wie Musik, wie lürdig, wie allgemeine Hobbys, Leidenschaften, wo es mir gut geht, wo ich mich wieder finde, auch in dem Zuge.

00:21:25: Ja.

00:21:27: Oder verstehe ich das richtig, Stefan?

00:21:29: Ja, schon, ja.

00:21:31: Nee, du verstehst das richtig, ja.

00:21:35: Ja, ich möchte vielleicht auch nochmal erwähnen, wo ist jetzt das Rentenalter angesetzt?

00:21:41: Ich glaube, er ist sechsundsechzig, siebenundsechzig,

00:21:46: ja.

00:21:50: Ja, ich will vielleicht nochmal so erwähnen, dass ich mit diesem Plan B, das ich den natürlich auch benutze, oder dass ich diesen Plan B fahre, auch dafür, dass ich nicht noch mit der Sechzig an einem Patientenbett stehen muss, weil... Früh spät Nachtdienst, verstört natürlich auch.

00:22:14: Also es macht über viele Jahre kaputt.

00:22:19: Es kommt ja auch noch dazu.

00:22:21: Ganz

00:22:21: genau.

00:22:22: Es ist ja so facettenreich was alles in diesem In diesem Setting pflege ich auch, sei es die Patienten, die Arbeitgeber, sei es die Schichtmodelle, die da auch auf einen zukommen.

00:22:35: Und ich selber habe das auch schon in jungen Jahren gemacht, gerade auch wenn man auf einer Intensivstation ist, dass der Schichtdienst und vor allem der Nachtdienst schon sehr, sehr belastend sein können an der Stelle.

00:22:45: Und das natürlich irgendwann, und dann müssen wir auch realistisch sein.

00:22:50: Ein Mensch, der, was bei sich, zwanzig, dreißig, vierzig Jahre in der Pflege war, vielleicht auch Schwierigkeiten hat, mit sechzig noch vier, fünf Nächte im Monatsumman.

00:22:58: Ich möchte nicht sagen, dass das Flächendecken so ist.

00:23:00: Gibt es bestimmte Ausnahmen.

00:23:02: Aber wie du sagst, es muss, glaube ich, Plan B geben für Menschen, die merken, das geht jetzt an meine eigenen Ressourcen.

00:23:10: Ich möchte aber noch ein paar Jahre auf dem Planeten leben und nicht, ja, daran kaputt gehen, muss man jetzt wirklich so sagen.

00:23:19: Man kennt wirklich viele Pflegekräfte, die mit Leidenschaft diesen Beruf machen, die du auch wirklich sehr, sehr lieben.

00:23:29: Und die, die das auch wirklich bis ins hohe Alter machen möchten.

00:23:32: Also das gibt es schon auch.

00:23:34: Aber ich kenne auch viele Pflegekräfte, die kriseln halt wirklich, damit das jetzt noch dreistig Jahre weiterzuarbeiten.

00:23:46: Und den möchte ich dann auch... Ja, gehen möchte ich dann auch gerne.

00:23:52: Ich unterhalte mich gerne mit diesen Menschen.

00:23:55: Ja,

00:23:55: voll schön.

00:23:57: Also ich höre da auch so ein bisschen, es geht ja ganz viel um Gesundheit und das ist ja auch so ein Herzensthema von mir.

00:24:05: Also als Pflegende kümmern wir immer uns um die Gesundheit der Patienten und auch wie du jetzt in deinem, was du so erzielst.

00:24:15: Geht es aber irgendwann in diese Richtung?

00:24:17: Man hat sich selber so ein bisschen vergessen oder die eigene Gesundheit so zurückgestellt.

00:24:22: Und erst wenn du merkst, du bist so ein

00:24:25: Erschöpf,

00:24:26: dir fehlt so ein bisschen Energie, dann kommt man darauf zurück zu sagen, okay, was ist eigentlich mit mir?

00:24:33: Jetzt muss ich kurz mal nach mir gucken und meiner Gesundheit, wie ich überhaupt ... in der Flüge weiterarbeiten kann.

00:24:39: In deinem Fall war es ja dann wahrscheinlich, dass du entdeckt hast, wow, Musik ist ein großer Teil in meinem Leben, da gibt mir Kraft und Uhr mit, mit dieser Kombination geht für mich auch Pflege.

00:24:52: Würdest du da so mitgehen oder?

00:24:56: Ja, es ist eigentlich genauso, wie du das beschreibst gerade.

00:25:00: Ja, also so ich, also für mich, wenn ich einen stressigen Dienst hatte oder wenn es eine Grenzsituation gab.

00:25:12: Ich komme nach dem Dienst nach Hause und stelle mir eine Kerze aufs Klavier und fange an zu spielen und bearbeitet das, vielleicht auch wie ein Kind, dass irgendwie gerade eine Situation gemalt hat, dass es verarbeiten möchte.

00:25:31: Das ist für mich quasi reines Improvisieren und manchmal bleibt eine schöne Melodie hängen.

00:25:36: aus der dann auch ein Song wird, ein Lied wird oder ein klassisches Stück auch.

00:25:45: Ganz schön.

00:25:45: Du rührt mich total, was du da so sagst, also wie dein Umgang so ist.

00:25:51: Es geht ja letztendlich wirklich alles um Gedanken und Gefühle in der Hinsicht und wie du das zu dir nach Hause trägst und was du dann weiter damit machst, das finde ich total schön.

00:26:05: Schöne Perspektive, vielleicht voll euch die draußen da mithören und denken, wow, ja, da ist ja noch so viel mehr möglich.

00:26:13: Ja.

00:26:16: Man erlebt, sei es auf Normalstationen oder auf Intensivstationen oder im Schockraum.

00:26:23: Ich hab so viele Schockraumfälle mit versorgt.

00:26:27: Es bleibt ja doch was hängen.

00:26:30: Also so, wow, das kannst du da kein mal zählen, was du da zerlebt hast.

00:26:36: Und manchmal findet man auch einfach keine Worte dafür.

00:26:39: Es gibt auch keine Supervision.

00:26:40: Das habe ich ganz selten nur erlebt.

00:26:44: Und für mich ist es dann halt dieses Ventil, das Musik machen oder einen Text schreiben.

00:26:52: Dass es dann diese Situation gibt.

00:26:57: Ja, ich komme damit klar.

00:26:59: Aber deswegen bin ich auch wirklich dankbar.

00:27:05: für die Pflege.

00:27:08: Man kratzt sich ja schon manchmal einen Kopf, was hast du da nur gemacht, aber ich bin trotzdem dankbar für all diese hässlichen, unschönen Situationen in den Kliniken, aber auch für die schönen Situationen und Momente.

00:27:26: Das weiß ich nicht, ob es andere Berufe gibt, die mich hätten so viel lernen lassen.

00:27:34: übers Leben.

00:27:37: Deswegen lieb ich auch irgendwo, ein Teil von mir liebt diesen Beruf auch, weil das halt wirklich auch erfüllend ist.

00:27:50: Wenn die Rahmenbedingungen passen, gell?

00:27:53: Und wenn es mir auch gut geht an der Stelle.

00:27:56: Ganz genau.

00:27:58: Und die Rahmenbedingungen, die sollten passen.

00:28:01: Und da steht für mich ganz oben das Finanzielle.

00:28:06: Denn es gibt diese Lebensbereiche, es sind zwölf Lebensbereiche insgesamt.

00:28:13: Und wenn nur einer wackelt das Finanzielle, dann wackelt ganz vieles mit.

00:28:24: Und bei Pflegekräften ist es ganz oft das Finanzielle, leider.

00:28:29: Und deswegen muss da was getan werden.

00:28:31: Denn eine Pflegekraft braucht diese Gesundheit, braucht diese mentale Stärke.

00:28:36: um legen zu können, um helfen zu können.

00:28:39: Also es kann auch kein magersüchtiger Mensch zu einem magersüchtigen Menschen gehen und sagen hier erst mal was.

00:28:49: Funktioniert so nicht, gell?

00:28:50: Ja,

00:28:50: genau.

00:28:52: Würdest du denn dein Tipp gerne

00:28:54: mitgeben

00:28:55: oder eine Erfahrung, die du gerne teilen würdest, wie händelst du das?

00:28:59: oder was würdest du gerne weitergeben?

00:29:04: Also was... Es gibt verschiedene Dinge, und zwar, man Vollzeit arbeitet.

00:29:14: Wie viele sind das?

00:29:15: Hundertsechzechzechzechzech Stunden, glaube ich, im Monat.

00:29:18: Das ist eigentlich unwirtschaftlich.

00:29:22: Was wäre, wenn man achtzig Prozent arbeitet?

00:29:25: Man hätte vier Tage frei, arbeitet aber dann zwei Tage in einem, wie sieht man das?

00:29:31: Neben Job, fünfhundertvierzig Euro verdient man jetzt, glaube ich, ne?

00:29:35: Dann hat man zwei weitere Tage frei und man hat sogar noch mehr Geld.

00:29:40: Und deswegen macht eine volle Stelle in der Pflege für mich keinen Sinn.

00:29:45: Es macht keinen Sinn.

00:29:47: So rein finanziell.

00:29:49: Also man könnte zwei, drei hundert Euro mehr verdienen und hat zwei weitere freie Tage.

00:29:54: So das wäre auf jeden Fall was das Finanzielle jetzt.

00:29:58: Also

00:29:58: da drüber dann nicht nur auch den finanziellen Aspekt zu sagen okay, sondern auch zu sagen in diesen zwei Tagen suche ich mir ... etwas, wo ich ... ... ja, was mir vielleicht ... ... mehr Spaß ... ... ist jetzt ein ... ... ein blödes Wort an der Stelle, aber ... ... was ... ... was ... ... wo ich vielleicht eine Leidenschaft nachgehen kann, ... ... was mich vielleicht von dem bisschen ... ... entlastet, was ... ... komplexe

00:30:20: ... ...

00:30:20: komplexe von der Stelle ... ...

00:30:22: ja.

00:30:22: Genau.

00:30:22: Da kann ich auch was zu sagen.

00:30:24: Also, man braucht ... ... Routinen.

00:30:27: Ja?

00:30:27: Ich meine, das ist Routine, jetzt ... ... stellt uns wahrscheinlich wieder ... ... pflegekraft in den Kopf.

00:30:31: Routine, wir haben früh spät Nachtdienst, ... ... wann soll ich denn die einführen?

00:30:36: Aber es ist auch möglich.

00:30:37: Also man kann auch seinen Körper achten, auch seine Gesundheit achten.

00:30:42: Wir Menschen sind dafür gemacht, uns zu bewegen.

00:30:46: Das spielt Biohacking zum Beispiel auch eine ganz, ganz große Rolle mit.

00:30:51: Also wir sollten unserem Körper schon das geben, was er eigentlich fürs Leben braucht.

00:30:56: Und das ist halt nicht drei Red Bull Dosen im Nachdienst.

00:31:03: Da gibt es viele, viele andere Dinge.

00:31:06: Also so allein das Thema Biohacking leg ich jeder Pflegekraft wirklich ans Herz.

00:31:16: Ja, das ist halt auch nochmal ein ganz, ganz großes Thema.

00:31:20: Aber es gibt schon auch Möglichkeiten, den Körper zumindest fit zu halten und Routinen zu erschaffen.

00:31:30: Sei es auch Meditation, ein Workout nach einem Dienst von Fernseher mit lauter Musik.

00:31:40: Ich denke, da gibt es auch ein sehr, sehr großes Angebot und jeder findet für sich was Passendes.

00:31:45: Man muss halt nur wissen, dass es was gibt.

00:31:47: Und man muss wissen, dass Routine ist eigentlich sehr, sehr wichtig sind, um Dinge zu verändern.

00:31:54: Das ist mal drei Wochen hart.

00:31:57: Aber dann weiß das Gehirn ja.

00:31:59: Also man weiß ja schon, aha.

00:32:01: Es ist ja dann wie Zähne putzen.

00:32:03: Das ist ja auch zu einer Routine geworden.

00:32:05: Man denkt ja nicht mehr darüber nach, was muss ich heute noch tun?

00:32:07: Ah ja, ich muss meine Zähne putzen.

00:32:09: Man putzt sie einfach.

00:32:12: Man braucht diese, man braucht Routinen.

00:32:16: Oder so was wie, ich habe jetzt jeden Mittwoch frei und dann gehe ich mit meiner Freundin, mit meinen Freunden essen oder... Oder es gibt tausend Sachen.

00:32:30: Aber es sollten Routinen sein.

00:32:32: Routinen machen das jedem einfacher.

00:32:40: Ich bin wichtig an der Stelle und ja, ich habe einen Job, einen Beruf an der Stelle.

00:32:50: Aber trotzdem darf ich mich nicht vergessen und auch mich wieder zu priorisieren.

00:32:54: Und ich glaube, das ist was, was wir Pflegekräfte oft nicht mehr können, sondern wir sind halt in diesem Hamsterrad drin.

00:33:01: Wir wissen ja auch alle, was es bedeutet, wenn wir nicht da sind.

00:33:05: Also das ist ja so dieses andere, wo man sagt, na ja, wenn ich nicht da bin, was ist denn dann mit meinen Patienten, Klienten?

00:33:13: das wording an der Stelle ist.

00:33:14: Und da haben wir ja schon einen hohen Verantwortungsbewusstsein uns sagen, wir wissen, was passiert, wenn wir nicht da sind.

00:33:21: Das geht nach hinten los an der Stelle.

00:33:24: Und da aber trotzdem in diesem Gleich ein Moment auch zu sagen, aber damit ich genau das leisten kann, ist mein ich für mich, muss auch an oberster Priorität stellen, ich muss gucken, was hält mich gesund.

00:33:38: Und ich glaube, das müssen wir uns alle vor allem auch im systemischen Gedanken wieder mehr in den Blicklingen.

00:33:44: der Mensch.

00:33:45: der hinter dieser Position Pflegekraft steht, der muss mir wieder wichtiger werden.

00:33:54: Und den muss ich gesund erhalten, damit er genau das leisten kann, was wir brauchen.

00:33:58: Mich twenty-four-seven für unsere Patienten auch da zu sein und nicht nur da zu sein, sondern auch wirklich auch reagieren zu können, was passiert gerade, was braucht es jetzt in dem Moment.

00:34:12: Schwere Gespräche führen.

00:34:14: Wir wissen alle, Brauchen wir da jetzt, glaube ich, keine Beispiele, was die herausfordernden Situationen sind?

00:34:18: Und ich glaube, das ist so das große Thema, sich selber wieder zur Priorität machen, um einen guten Job abzuliefern zu können.

00:34:27: Ja.

00:34:28: Das ist auch noch dieses, also es wird ja oft so auch aus dem Managementbereich dann, hier steht der Mensch im Mittelpunkt.

00:34:35: Gerade in der Pflege ist das ja so ein schöner Slogan.

00:34:39: Da würde ich sagen, das kann man auch auf eine Weise verstehen.

00:34:43: pflegende sind auch menschen

00:34:46: ja total

00:34:47: also total

00:34:48: und es sind ganz besondere menschen genau

00:34:51: und sagen okay ich bin auch ein pflegeperson ich bin auch ein mensch also mit mir ab in den mittelpunkt und das ist natürlich andere ansicht.

00:35:02: aber ich glaube ist gerade jetzt ganz wichtig.

00:35:06: es ist einfach so ja und wir müssen wir brauchen diese stabilität und Die kommt von uns selbst, aber sollte auch von außen dazu beigetragen werden.

00:35:20: Und das kommt wieder aufs Finanzielle, ist für spezielle Verpflegekräfte der finanzielle Aspekt.

00:35:28: Wir sollten mehr verdienen.

00:35:30: Ich finde auch dieser finanzielle Aspekt, es gibt ja auch, also wenn ein Aspekt nicht erfüllt ist oder wenn es da halt Probleme gibt, zum Beispiel bei den Finanzen, dann kann man sich über andere Dinge halt auch nicht so viele Gedanken machen.

00:35:46: Wenn man sagt, ich muss jetzt gucken, wie bezahl ich alle meine Rechnungen?

00:35:52: Kann ich es mir leisten, weiter in der Stadt zu wohnen oder was auch immer?

00:35:56: Dann sind das die Gedanken, die man in dem Moment hat und dann macht man nicht sich Gedanken, oh, wie kann ich mir, wie kann ich noch gesünder leben?

00:36:05: Ja,

00:36:05: genau.

00:36:06: Sondern dann müsste man erstmal das ja zu einem guten Effekt und zu einem guten Ergebnis bringen, um dann weiter zu denken, was kann man noch für seine Zeit tun?

00:36:16: Von daher finde

00:36:16: ich einen

00:36:17: Ansatz, dass du sagst, das Finanzielle spielt eine Rolle auch trotzdem total wichtig.

00:36:22: Ja.

00:36:22: Es ist so wichtig.

00:36:24: Es ist so wichtig, weil wir... Wir werden alle über die Jahre wie alles einfach nur teurer wird, aber die Gehälter nicht steigen.

00:36:33: Ich meine, dann geht die Pflege mal auf die Straße und kriegt dann zwei Komma drei Prozent oder so mehr Gehalt, aber das ist ja dann direkt auch schon wieder weg.

00:36:42: Das kann man jetzt nicht feiern.

00:36:45: Nicht so groß, wie es sich alle immer vorstellt, dass dann...

00:36:48: Ja, eben.

00:36:48: Genau.

00:36:49: Genau.

00:36:50: Genau.

00:36:50: An der Stelle.

00:36:51: Ja, nicht, nie, das ist nicht das, was wirklich zu einem... Es geht ja immer um Effekte, was wirklich um den Effekt dann wirklich beinahe.

00:36:59: Genau.

00:37:00: Ich glaube, das Finanzielle ist nicht alles, aber es ist ein...

00:37:04: Ja, es ist nicht alles.

00:37:05: Ja.

00:37:06: Wo man sagen kann, daran könnte man systemisch auch arbeiten.

00:37:11: Und ich glaube, an der Stelle auch immer wieder diese... dass das auch jetzt hier nicht zu sich anhört, ja nur die Pflegekräfte müssen wieder, nein, das wird nicht, wenn ich ganz, ganz, ganz viele stabile Pflegekräfte habe, die gesund, die gibt es ja.

00:37:25: Es gibt ja wirklich auch ganz viele Menschen, die in sich stabil sind, die gerne zur Arbeit gehen, die diesen Beruf so noch machen können.

00:37:33: Aber das System wird irgendwann auch sich auf ihre Stabilität auswirken.

00:37:37: Und da muss man, glaube ich, weh finden, zu einerseits zu sagen, was kann die Pflegekraft für sich tun, ich im Mittelpunkt und gleichermaßen aber auch die Arbeit gebe, das System sich fragen, was kann ich dazu beitragen, dass diese Menschen genauso stabil bleiben wie sie sind.

00:37:55: Also welchen Anteil habe ich denn da dran auch zu tragen an der Stelle, weil ansonsten ... Wir brauchen uns das Thema Settingpflege nur anschauen.

00:38:05: Das ist Wüst, was da Phase ist, teilweise an der Stelle.

00:38:11: Und ja, macht mir schon auch Sorgen.

00:38:15: Und ich bin auch schon lange in dem Bereich.

00:38:18: Ja, und auch für meine Auszubildenden.

00:38:19: Wirklich jetzt mein Pädagogen hat es da an der Stelle.

00:38:22: Wir haben da wirklich ganz viele tolle Menschen und ganz viele junge Menschen auch, die da sind, die das wollen, die ... die da mit einer Energie rein, meine Flamme, wie ich es immer so schön nennt, die im Inneren noch so groß brennt.

00:38:36: Und für die, finde ich, haben wir auch eine Verantwortung an der Stelle auch zu sagen, hey, wie können wir diese jungen, gesunden Menschen auch weiterhin gesund erhalten?

00:38:45: Was können wir ihnen mitgeben, dass sie in diesem wertvollen Beruf auch arbeiten?

00:38:50: Weil Pflege ist einfach, ja, das werden wir immer brauchen.

00:38:55: Ja, klar.

00:38:56: Also das kann auch keine KI irgendwie ersetzen.

00:39:00: Nein, niemals.

00:39:03: Wenn das viele jetzt denken, er sagt sie niemals, kann die... Nein, das ist Stefan.

00:39:09: Ja, wer weiß, ne?

00:39:11: Ja, sicherlich wird es da auch Bewegungen geben.

00:39:13: Man hat ja KI technisch auch schon viel, was man denkt, was man so ist.

00:39:17: Aber wenn man es ganz wirklich vom Herzen raus denkt, ist es für mich ein niemals.

00:39:25: Das sehe

00:39:26: ich genauso.

00:39:26: Pflege ist im Leib und mit dem Leib.

00:39:28: Und das, sorry, wird es für mich immer bleiben an der Stelle.

00:39:32: Und ja, da wirklich zu sagen auch für unseren Nachwuchs, es ist gut, dass ihr da seid.

00:39:38: Und es ist wichtig, dass ihr gesund und stabil wachst in dem Beruf und das dann auch weitergeben könnt, in dem Zusammenhang.

00:39:47: Ja.

00:39:50: Ja, Pflege ist so zwischenmenschlich.

00:39:53: Zwischenmenschen

00:39:55: so viel.

00:39:56: Was KI, finde ich aus meiner Sicht auch nicht, da kommt KI nicht ran.

00:40:03: KI hat halt keine Emotionen.

00:40:05: KI kann nicht emotional handeln.

00:40:10: Und

00:40:10: worauf fällt der Mensch denn immer wieder zurück?

00:40:12: Wenn das alles nicht mehr ist, fällt immer auf sich selber wieder zurück.

00:40:17: Und das ist es, worauf er sich verlassen kann.

00:40:19: Und ich glaube, da wirklich die Menschen auch mehr wieder zu stärken und zu sagen, du bist wichtig, du kannst dich auf dich verlassen, du hast die Ressourcen alle in dir.

00:40:27: Egal, was das jetzt heißt, ob das Musik, ob das ... malen, ob das tanzen, ob das ein anderer, was weiß ich, ein anderer Mini-Chop an der Stelle ist oder ob das Tier oder Sonnenstärke was ist, aber du hast das alles in dir und genau du bist derjenige auf den du dich verlassen kannst und du hast die Stärke in dir, dich mental gesund zu halten.

00:40:48: Du musst nur die Augen aufmachen und dich anschauen.

00:40:50: Ja genau und man sollte das wirklich auch verfolgen, also sich selbst, also das Bewusstsein weiterentwickeln und ich meine Wie lange geht so ein Leben?

00:41:01: Wir wissen, dass als Pflegekräfte ganz genau, also wir haben schon zwanzigjährige Sterben sehen, aber auch hundertjährige, manche von heute auf morgen, manche nach langer Krankheit, aber das Leben ist halt endlich, mit der Geburt ist ja klar, dass wir irgendwann auch mal ergehen müssen und ich habe zum Beispiel durch die Pflege auch für mich erkannt, dass dass ich einfach ein geiles Leben haben will.

00:41:32: Also dass diese Zeit, auf der ich hier auf dem Planeten bin, weiß, ich bin für etwas da.

00:41:39: Ich habe meine Missionen hier und ich will einfach eine verdammt gute Zeit haben.

00:41:46: Eine ehrliche Zeit, eine ehrliche Zeit, ehrlich zu mir selbst und zu anderen Menschen auch.

00:41:52: Was anderes kommt nicht in die Tüte.

00:41:54: Und dann aber auch so schön, dass du in der Pflege bist und da arbeitest und das ja auch anderen mitgeben kannst.

00:42:02: Ich habe hier eine geile Zeit, guck mal her.

00:42:05: Und ich gebe jetzt auch ein bisschen was ab davon.

00:42:10: Es

00:42:10: geht, es geht, man kann eine geile Zeit, wie wir es so nennen, der Welt haben, auch in der Pflege und das muss

00:42:18: ich

00:42:19: mit sein.

00:42:19: Boah, ich künd's nicht.

00:42:21: Ich hab letztens auch, weil ich in einem Praxis-Anhalt der Fortbildung und dann stellt's ja allen schon die Nackenhaare auf, wenn der Spruch kommt.

00:42:29: Mein, ich künd's nicht.

00:42:31: Ich

00:42:31: kann's auch nicht mehr hören.

00:42:33: Ich kann's auch nicht mehr hören.

00:42:33: und dann wirklich, wie du sagst, schon einfach mal, danke, super, dass ihr da seid.

00:42:39: Die Welt kann wirklich froh sein, dass es Pflegekräfte gibt.

00:42:42: Ganz

00:42:42: anderes Worlding an der Stelle.

00:42:44: Ich könnte es nicht.

00:42:46: Und da wirklich auch, ja, weiß ich auch nicht, jetzt habe ich einen Faden verloren, jetzt müsste mir helfen, wo war ich?

00:42:58: Was habe ich denn jetzt gerade?

00:42:59: Was wollte ich eigentlich sagen?

00:43:00: Mit der geilen Zeit und ich könnte es nicht.

00:43:02: Und wir machen

00:43:03: jetzt... Ich wollte da darauf hin, dass man trotz allem eine geile Zeit auch mit dem Beruf der Pflege haben kann.

00:43:10: Und sicherlich muss man da systemisch, glaube ich, wirklich ran.

00:43:16: Und das schlägt nicht in unseren Händen.

00:43:18: Aber das, was ich für mich tun kann, da wirklich zu sagen, Moment, da male.

00:43:23: Also Pflege, meine Berufung.

00:43:26: Aber ich muss auf mich achten, wie kann ich das gewährleisten, dass ich in meinem Beruf bleibe?

00:43:32: Und trotzdem eine gute, schöne Zeit in dieser Endlichkeit.

00:43:35: Dann

00:43:35: ja, du qualt schönes Schlusswort da auch.

00:43:37: Wir sind

00:43:38: hier am Ende.

00:43:40: Lieber Stefan, möchtest du noch irgendwas?

00:43:42: Du sagst, hey, das möchte ich jetzt zum Schluss wirklich, der Welt hat draußen den Pflegekräften noch mitgeben, die mir heute, uns heute zugehört haben, wo du sagst, das wird dir noch wichtig.

00:43:51: Also alles, was ich ... jetzt so gesagt habe, das ist mir total richtig und das meine ich auch so.

00:43:58: Und ich wünsche einfach allen Pflegekräften, dass sie in der Spur bleiben, dass sie sich nicht mal an Medikamenten schrank vergreifen oder auf irgendwie eine schiefe Bahn kommen oder depressiv werden und wenn vielleicht doch mal eine Krise anflutet, dass man sich halt Hilfe holt.

00:44:23: Es gibt Psychotherapeutin, man muss vielleicht etwas warten.

00:44:26: Es gibt aber auch Coaches.

00:44:29: Ja, beide ja auch.

00:44:31: Aber ich meine, man kann sich das auch leisten.

00:44:35: oder wenn man feststeckt in Situationen oder im Leben einfach feststeckt und nicht mehr weitergeht, dass auch Pflegekräfte sich Hilfe suchen.

00:44:48: Denn, also wie ich jetzt auch schon mehrmals sagte, Pflegekräfte sind halt extrem wichtig für die Gesellschaft.

00:44:59: Bleibt stabil, ihr Pflegekräftes.

00:45:02: Und holt euch Hilfe, wenn es dann doch... Ja,

00:45:05: warum

00:45:05: nicht?

00:45:06: Ihr dürft genau so nach Hilfe fragen.

00:45:09: Genau, und da das auch offen machen und sagen, hey, ist verständlich an der Stelle.

00:45:15: Ja.

00:45:15: Ja,

00:45:15: genau.

00:45:16: Das geht auf jeden Fall.

00:45:18: Danke, Stefan, für die Einblicke, die du uns hier so gewerst.

00:45:23: Und

00:45:24: ganz toll, auch nochmal ganz tolle neue Gedanken.

00:45:29: Ich finde, heute kam im Interview auch nochmal raus diesen Wert von Pflege.

00:45:34: Das kam jetzt nochmal ganz deutlich durch deine Worte und auch die Situation, die du so ein bisschen beschrieben hast, raus.

00:45:41: Was Pflege eigentlich bedeutet und warum das kein Job ist, sondern eine Berufung.

00:45:46: Ja, auch die Herausforderung ist es tatsächlich, aber trotzdem auch wie schön.

00:45:53: Vielen Dank.

00:45:54: Ja, danke, dass ich hier, dass ihr mich eingeladen habt zu eurem schönen Topcast, mit denen natürlich auch weiter verfolgen und weiter empfehlen.

00:46:02: Sehr

00:46:02: schön.

00:46:03: Ja, gut.

00:46:06: Bleibt uns noch ein letztes Schluss, Wurzina.

00:46:09: Ja und Schau, würde ich sagen.

00:46:11: Genau.

00:46:13: Da

00:46:15: dann diese Stelle bis zum nächsten Mal.

00:46:17: Ciao!

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